Conophyton amantourartensis Raaben, 1980

Art.Nr.: 11896

Dies ist ein sehr schöner Anschliff eines Süsswasser - Stromatolithen der Art Conophyton amantourartensis aus dem Ediacarium von Marokko. 

Die stromatolithführenden Karbonatlagen der Ouarzazate .Supergruppe im Anti Atlas (Marokko) dokumentieren ein außergewöhnliches Beispiel für kontinentale Stromatolithbildung im späten Ediacarium. Die Becken, in denen sie entstanden, waren tektonisch kontrollierte Senken, die überwiegend durch Grundwasser gespeist wurden. Daneben kam es zu episodischen Abflüssen, die nach Regenereignissen oder durch die Erosion frischer vulkanischer Aschen entstanden. Diese kurzzeitigen Rinnsale transportierten feinklastisches Material in die Senken, ohne dass sich größere Flusssysteme etablierten. Durch den Eintrag vulkanischer Aschen waren die Seen alkalisch und reich an Silizium, was die mikrobielle Karbonatfällung begünstigte (Thomas et al. 2002).
Die Stromatolithen selbst zeigen eine bemerkenswerte morphologische Vielfalt: von kuppelförmigen (domalen) über säulenförmige Strukturen bis hin zu Onkoiden. Diese Formen deuten auf flache, ruhige, aber episodisch bewegte Gewässer hin. Umlagerte Stromatolithbruchstücke finden sich in sogenannten Doloruditen also grobkörnigen Dolomittrümmergesteinen, die durch Wellen oder Sturmereignisse entstanden und die mikrobiellen Matten zerstörten und redeponierten (Thomas et al. 2002).
Ein weiteres Charakteristikum ist der Wechsel von Wachstums- und Austrocknungsphasen. Stromatolithlagen alternieren mit Dolostonen, die durch Prismenrisse gekennzeichnet sind – ein Hinweis auf wiederholtes Trockenfallen der Seen. Damit spiegeln die Stromatolithen ein semi arides Klima mit episodischen Feuchtphasen wider (Ennih & Liégeois 2008).
Besonders hervorzuheben ist, dass diese Stromatolithen zu den am besten datierten kontinentalen Stromatolithen des Ediacariums gehören. Ihre zeitliche Einordnung erfolgt zweifach:
Zum ersten über chemostratigraphische Marker,  charakteristische d¹³C Anomalien, die weltweit als Korrelationselemente dienen und die Grenze Neoproterozoikum/Kambrium in der Adoudou Formation markieren (Maloof et al. 2010),
Sowie zum zweiten über radiometrische U Pb Datierungen an Zirkonen aus den vulkanischen Tuffen und Bentoniten, die Alter im Bereich von ca. 580–560 Mio. Jahren ergeben (Thomas et al. 2002).
Paläogeographisch lagen die Becken der Ouarzazate Supergruppe am Nordrand des Westafrikanischen Kratons, eingebettet in den tropisch bis subtropischen Gürtel von West Gondwana. Die Kombination aus semi aridem Klima, vulkanisch geprägter Alkalinität und episodischen Binnengewässern macht diese Stromatolithen zu einem einzigartigen Zeugnis der Umweltbedingungen unmittelbar vor dem Beginn des Kambriums.


Álvaro, J.J., et al. (2010): The Ediacaran–Cambrian transition in Morocco. Precambrian Research 179, 22–36.
Ennih, N. & Liégeois, J.P. (2008): The Anti Atlas of Morocco: its Proterozoic and Pan African evolution. Geological Society, London, Special Publications 297, 1–17.
Maloof, A.C., et al. (2010): The earliest Cambrian record of animals and ocean geochemical change. Geological Society of America Bulletin 122, 1731–1774.
Raaben, M. E. (1980). Some stromatolites of the Precambrian of Morocco. Earth-Science Reviews, 16(1): 221–234, 5 figures, 3 plates.
Thomas, R.J., et al. (2002): Precambrian evolution of the Anti Atlas belt, Morocco. Precambrian Research 118, 1–57.
 
 

Herkunft:

Tazenakht, Ouarzazate Reg., Marokko  
Größe Stück: ca. 185 x 103 mm
Alter: Präkambrium, Ediacarium, Upper Tachgagalt Formation (Ca. 575 Ma)

 

Preis:

75,00 EUR

inkl. 7 % MwSt.

Conophyton amantourartensis Raaben, 1980

Conophyton amantourartensis Raaben, 1980
Conophyton amantourartensis Raaben, 1980
Conophyton amantourartensis Raaben, 1980
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