Hier ist ein seltener Rejkocephalus rotundatus aus dem Kambrium von Jince. Der Trilobit zeigt eine schöne Erhaltung und präsentiert sich gut auf der Matrix. Rejkocephalus rotundatus wird häufig mit Hydrocephalus minor verwechselt. Daher sind hier mal die unterscheide der beiden Gattungen aufgeführt. Die Gattung Rejkocephalus hat bei allen 3 Arten 17 Thoraxsegmente. Hydrocephalus hat 18 (H. carens, H. minor) oder 19 (H. mandiki). Glabelarfurchen S1 und S2 sind sehr ausgeprägt (bei Hydrocephalus kaum bemerkbar). Auf dem Nackenring befindet sich ein kurzer, nach hinten zeigender Stachel. Hydrocephalus hat auf dem Nackenring nur ein winziges Medial-Korn und weitere Medial-Körne befinden sich auch auf den ersten 2 Thoraxsegmenten. Palbebral-Lobes sind bei Rejkocephalus kleiner als bei Hydrocephalus. Im Vergleich der 2 gleich großen Exemplare von Rejkocephalus und Hydrocephalus sind die Freiwangenstacheln bei Rejkocephalus viel länger. Bei Hydrocephalus liegen diese Stacheln näher an dem Thorax, bei Rejkocephalus machen sie erst einen größeren Bogen von dem Thorax weg und dann fast kantig ändern sie die Richtung zurück zu dem Thorax. Noch bei Exemplaren 6 cm langen Exemplaren (R.) reichen diese Stacheln über das Pygidium hinaus (bei R. rotundatus sind sie ein Wenig kürzer, aber immer noch länger als bei Hydrocephalus minor). Pygidium der Gattung Hydrocephalus ist elliptisch, die längere Pygidialachse verläuft transversal. Bei der Gattung Rejkocephalus ist das Pygidium rundlich oder herzförmig, die längere Pygidialachse verläuft sagital. Man kann sagen, 2 gleich goße Exemplare von Rejkocephalus und Hydrocephalus haben unterschiedlich große Pygidien: Rejkocephalus etwas um 80% größeres Pygidium als gleich großer Hydrocephalus. Bei Rejkocephalus läuft der hintere Pygidialrand in ein Paar von zueinander nahstehenden Dornen über - also etwa in Winel von 20 Grad hinauf. Diese Dornen brachen oft ab, aber auch bei solchen Pygidien mit einem Blick von der oberen Seite zu der Pygidialduplikatur ist die Gabelung gut zu erkennen. Diese Dornen betragen 15-20% (R. rotundatus), bis fast 60% (R. knizeki) der sagitalen Pygidiallänge. Rejkocephalus und Hydrocephalus haben unterschiedlichen Körperumriss - Ergebnis von unterschiedlich gebildeten Pleuren. Bei Rejkocephalus ist der Anteil des Pleuralstachels an der gesamtem Pleurallänge größer als bei Hydrocephalus. Weiter unterschiede gibt es bei den letzten Pleuren. Bei Hydrocephalus ist die dritte Pleura von hinten (also der 15. Thoraxsegment) die längste von den drei letzten Pleuren - führt direkt sagital nach hinten und reicht über das Pygidialrand hinaus. Die letzte Pleura bei Hydrocpehalus ist die kürzeste von den letzten 3, wikelt sich um das Pygidium herum und die Pleuralspitze zeigt nicht nach hinten, sondern zu der sagitalen Achse des Pygidiums. Bei Rejkocephalus ist dagegen die letzte Pleura vor dem Pygidium die längste von der 3 letzten Pleuren. Diese wikelt sich NICHT um das Pygidium herum und die Spitze zeigt sagital nach hinten Im Vergleich zu Hydrocephalus bewohnte Rejkocephalus vermutlich seichtere und dynamischere Umgebung, er war also ein besserer Schwimmer als Hydrocephalus | |||
Herkunft: | Jince, Barrandium, Tschechien | ||
Größe Trilobit: | ca. 62 mm lang | ||
Alter: | Mittelkambrium, Jince Formation (ca. 518 mill Jahre) |