Der Solnhofener Plattenkalk gilt als eine der bedeutendsten Insektenfundstellen des Mesozoikums weltweit. Die feinkörnigen Sedimente ermöglichten eine außergewöhnliche Erhaltung, bei der selbst feinste Strukturen wie Flügeladern, Körpersegmente und gelegentlich Farbmuster sichtbar sind. Mit mehreren hundert beschriebenen Arten in dutzenden Gattungen dokumentieren die Insektenfossilien eine außergewöhnliche Diversität und machen Solnhofen zu einem Schlüsselgebiet für die Erforschung der Insektenentwicklung im Oberjura. Besonders eindrucksvoll ist die Vielfalt der fossilen Libellen, von denen allein mehr als 50 Arten bekannt sind.
Die Insektenfossilien aus Solnhofen sind nicht nur ästhetisch beeindruckend, sondern auch ökologisch aufschlussreich. Sie dokumentieren das Leben an Land und am Rand der Lagunen, also Habitate, die im Fossilbericht des Jura sonst kaum erhalten sind. Zusammen mit Pflanzen, Reptilien und Vögeln ergeben sie ein komplettes Bild des Ökosystems. Besonders wichtig ist die Kombination von Land- und Wasserorganismen, die zeigt, wie eng die Lebensräume im Oberjura verknüpft waren.